Ein entspannter Sonntag-Nachmittag

Ich sitze auf meinem Lieblingssofa, eine schöne heiße Tasse wohlriechenden Kaffee in meinen Händen. Neben mir auf dem Fenstersims brennen die ersten Kerzen. Es wird schon wieder zeitiger dunkel und außerdem liegt eh ein Dunstschleier auf der Welt vor dem Fenster, dass es mir richtig erscheint, für etwas mehr warmes Licht in unserem Esszimmer zu sorgen. Ich höre leise Musik - sehr kraftvolle Musik, die auch meine Sinne berührt, obwohl sie nur leise erklingt. 

Hinter mir liegt eine Woche in Vorbereitung auf die neue Hochzeitssaison. Dazu gehören ein paar richtig interessante Gespräche zur Vorbereitung auf Hochzeiten, die es bis in kleinste Details zu planen gilt. Ich bin fasziniert, wie gut vorbereitet viele Brautpaare zu dem Gespräch mit mir kommen. Oft haben kleine Details ganz bestimmte Ursachen. So kann die Verwendung von bestimmten Blumen an einen lieben Menschen erinnern, der leider bei der Hochzeit nicht mehr anwesend sein kann. Oder es wird  zur Feier ein ganz bestimmter Raum gewählt, weil das Paar dort schon einmal gemeinsam Zeit miteinander verbrachte. Oder vielleicht haben genau an diesem Ort schon die Eltern oder Freunde geheiratet und das Brautpaar erlebt mit ihrer Feier eine ganz tiefe Verbundenheit mit diesen Personen. Ich liebe es, Hintergründe für bestimmte Entscheidungen zu erfahren. 

Ein Hoch auf die Schwiegermütter und -väter

Nicht selten kommen wir bei diesem Gespräch auch auf die Beziehung zu den Eltern oder Schwiegereltern und natürlich auf die Schwiegermütter zu sprechen. Ab und an kommen dann auch die Bedenken zur Sprache, weil die Schwiegermama in manchen Geschichten nicht nur gute Bewertungen bekommt. 

Und dann fange ich an, von meiner Schwiegermutter zu schwärmen. Sie ist wirklich eine taffe, herzensgute Frau. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, Bemerkungen von ihr kommen spontan, aber ehrlich. Daran musste ich mich am Anfang zwar erst gewöhnen, aber dazu brauchte ich nicht lange. Ich liebe ihre spontane, ehrliche und herzliche Art. 

Als wir uns kennen lernten, nahm sie mich, so wie ich war und bin. Sie versuchte nicht, mich zu ändern. Ich lernte einige für mich neue Sichtweisen auf das Leben kennen und schätzen. 

Für meine Schwiegereltern war die geschenkte Lebenszeit sehr wichtig. Sobald Besuch kam, nahmen sie sich Zeit für ihn. Auch unsere Kinder haben dies sehr genossen, weil Opa immer und überall Schokolade in der Tasche hatte und sich Zeit nahm für sie. Jede angefangene Arbeit blieb für die Zeit des Besuches liegen und danach beendete er zielsicher diese Arbeit. 

Genau in diesem Punkt sind beide für mich große Vorbilder geworden. Ich genieße immer noch den Rat und Kommentar meiner Schwiegermama, genauso wie ich es genieße, dass sie uns um Rat fragt. 

Für mich sind Vorbilder lebensnotwendig

Ich bin unendlich froh, Vorbilder zu haben. Ich werde nie eine Kopie meines Vorbildes werden, sondern ich darf mein eigenes Leben unter ihrem Vorbild-leben stückweise verändern. Dabei werde ich immer ich bleiben - und das ist gut so. 

Selbst Vorbild sein

Sobald eigene Kinder und später Enkelkinder in unser Leben treten sind wir, gewollt oder nicht, Vorbilder. Dieser Gedanke ist für mich Ansporn, authentisch zu leben. Ich bin gespannt darauf, ob die nächsten Generationen in mir ein Vorbild sehen - und welche Eigenschaften ich in ihnen wiedererkennen werde. Darauf freue ich mich.

Und ich möchte euch Mut machen, euch Vorbilder zu suchen - Vorbilder, denen es lohnt, nachzueifern (komisch altes Wort, aber es trifft den Kern der Aussage...  )

....und vielleicht habt ihr auch Menschen, die euch Vorbilder sein können für eine wundervolle Ehezeit. Das wünsche ich euch von Herzen.